Löschen und Sperren? Wie bitte?

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Dem Praktikanten des ehrwürdigen Ernst Elitz ist im Bild-Kommentar offensichtlich etwas durcheinander geraten. Ich vermute, er sollte eigentlich schreiben:

Hier meine Übersetzung dieses Kommentars:

Die Politiker streiten. Die Kinderschänder feixen.

Kindesmissbrauch ist die Hölle der Welt. Die Quäler kennen keine Grenze.

Es gibt ein Gesetz, nach dem Internetseiten mit Kinderpornografie zu sperren sind. Es wird aus gutem Grund nicht angewandt. Nicht nur die Justizministerin ist dagegen.

Es ist ein Skandal, dass entgegen besserem Wissen immer wieder nutzlose Sperren gefordert werden, statt Kinder aus den Händen von Monstern zu befreien.

Jetzt fordert auch noch die EU-Kommission: „Sperrt endlich die schweinischen Seiten“ und setzt damit die unsägliche Symbolpolitik der von der Leyen fort.

Die Justizministerin sagt wieder: Nein!

Denn das ist ein Skandal hoch zwei, wenn wir immer noch wegsehen und damit das Undenkbare einfach leugnen.

Wer Kinder schützen will, muss die Kinderschänder mit allen Mitteln bekämpfen: Er muss Anbieter zur Rechenschaft ziehen, die Bildquellen ermitteln und die Kinder identifizieren und retten, wo immer er kann.

Und er muss dem Leid ein Ende bereiten, wo immer er kann.

Das sind wir unseren Kindern schuldig.

Schweine-Seiten zu sperren, damit Pornographie mit Kindesmissbrauch zu vergleichen, ist eine Verhöhnung der Opfer. Da ist es mir sogar unwichtig, dass Internetsperren den Beginn der Zensur einläuten, ohne einen nur angedeuteten Nutzen zu bringen. Denn was nutzt eine Demokratie, die es zuläßt Kinder zu schänden. In einem solchen Land will ich nicht leben. Verhaftet endlich die Anbieter und vor allen Dingen die Hintermänner! Dazu ist jedes Rechtssystem der Welt verpflichtet.

Wer anderes sagt, hat kein Herz. Und übrigens auch keine Ahnung vom Internet.

Auch im Leben gilt das wichtigste Bürgerrecht: Wehrlose Kinder sind vor Verbrechern zu schützen. Und ich glaube, wehrlose Menschen sollten auch vor Populisten geschützt werden.

Deshalb haben wir ein Gesetz ausgesetzt. Nun endlich fangt mit den Taten an!

Nachtrag:

Sehr geehrter Herr Elitz, ich bitte Sie herzlich, korrigieren Sie ihren Text und überlassen sie das nicht mehr ihrem Praktikanten. Wenn Sie das gegen jede Erwartung doch selbst verfasst haben, dann entschuldige ich mich wirklich. Ich wußte nicht um ihren Zustand und wieso Sie eine rosa Brille benötigen. Ich würde es bei dieser Einstellung auch nicht aushalten jede Nacht von Albträumen der Geister der Opfer besucht zu werden.

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1 Kommentar

Ich fürchte, der Intendant des Deutschlandradios, Herr Elitz meint, was Bild druckt. Sonst würde er ja gar nicht für das Medium arbeiten.

Aber was will man auch erwarten von einem, der schon vor Jahren für die Moderation der Sendung "Thailand: Kinderprostitution" den Negativ-Preis "Saure Gurke" bekommen hat...?

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